Die Idee des Containerstellplatzes stammt von meinem Vater. Sie ist aus der Not entstanden, eine umweltgerechte und dem Wasserhaushaltsgesetz konforme Lagerung für Spänecontainer zu finden. Das System besteht aus einer Auffangwanne für den Container und einem verfahrbaren Sektionaldach. Alle weiteren Informationen finden Sie auf unsere Seite im Bereich Containerstellplatz. Im Folgenden können Sie sich das Produktvideo aus dem Jahr 1990 ansehen, und im weiteren Verlauf dieses Artikels erzähle ich Ihnen mehr zu der Entstehungsgeschichte des Videos sowie dessen Relevanz im Jahr 2016 und dazu, wie wir es geschafft haben, das Video von damals bei YouTube hochzuladen.

Aber jetzt erst mal Vorhang auf:

Entstehung Werbevideo Containerstellplatz

Wenn Sie sich das Video angeschaut haben, dann ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass man dem Video das Alter von 26 Jahren deutlich anmerkt. Das liegt aber vor allem daran, dass sich die Qualität von Kameras um einiges verbessert hat und heute jedes Smartphone bessere Videoqualität liefert. Aber wenn man mal von dem Bildmaterial absieht, dann ist das Video heute noch so aktuell wie damals. Die Produktion des Videos zu dem EMESTA-Containerstellplatz hat im Jahr 1990 fast eine Woche in Anspruch genommen.

Werbevideo EMESTA BetaCam SP

Mein Vater schrieb damals das Drehbuch zu dem Film. Der Inhalt des Videos und auch die Dialoge sind heute noch genau so aktuell wie damals. Auch heute ist das Auslaufen von Kühlemulsionen, Ölen und anderen wassergefährdenden Stoffen aus Containern (bestes Beispiel sind Spänecontainer, die ungeschützt im Außenbereich aufgestellt werden) ein großes Umweltproblem. Natürlich hat sich in diesem Bereich einiges getan, so sind zum Beispiel heute keine Regenwasserlöcher mehr in Containern (zumindest in der Theorie), aber das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), bzw. die Abwasser-Schutzverordnung (AWSv) hat sich seit 1990 um einiges verschärft. Gerade weil die Gesetze und Regeln von 1990 schärfer geworden sind, finde ich es beeindruckend, wie zeitlos die Dialoge von 1990 sind. Mein Vater hat mir erzählt, dass er einiges an Zeit für die genaue Formulierung der Sätze benötigte und wie genau er darauf geachtet hat, dass die Schauspieler die Sätze auch originalgetreu wiedergeben. Tatsächlich wurde sogar ein richtiges Storyboard angefertigt, das die verschiedenen Szenen mit den Schauspielern und die Kamerawinkel zeigte (ich hoffe ich finde diese noch und kann den Artikel entsprechend ergänzen).

Bei Schauspielern sind wir auch direkt bei dem nächsten Stichwort. Das Video wurde 1990 sehr professionell produziert. Alle Personen mit Sprechrolle in dem Video waren Schauspieler. Abgedreht wurde das Video an drei Drehtagen. Dabei gab es vor Ort, so wie man es sich bei einer Filmproduktion vorstellt, zwei Wohnwagen, einen mit einer Maske und den anderen für die Technik. Die Innenaufnahmen wurden in unserem damaligen Büro in Hennef gedreht. Spannender sind aber die Außenaufnahmen, denn keiner unsere Kunden wollte damals, dass ein Video, das ein potentiell schlechtes Licht auf den Umweltschutz werfen konnte, bei ihnen auf dem Hof gedreht wird. Dabei sind Unternehmen, die Ihre Container in einem EMESTA-Containerstellplatz gelagert haben, ja auf der sicheren Seite. Schlussendlich wurde das Video auf dem Gelände der RWTH Aachen gedreht. Die hohen Fenster im zweiten Stock aus dem Video gehören zu Hörsälen. Mein Vater erzählte mir, dass die aufwendige Produktion wohl einige Studenten dazu verleitet hat, mehr auf den Innenhof zu schauen als der Vorlesung zu folgen.

Der-7-Sinn

Nachdem das Video abgedreht war, wurde es geschnitten und nachvertont. Wenn Ihnen die Sprecher-Stimme aus dem Video bekannt vorkommt, dann liegt das daran, dass als Sprecher Egon Hoegen engagiert wurde, der der wohlbekannten Autosendung: „Der 7. Sinn“ seine Stimme und seinen Wiedererkennungswert verliehen hat. Aus heutiger Perspektive mögen Videoschnitt und visuelle Effekte keine besondere Bedeutung mehr haben. Aber die Animationen am Anfang und am Ende waren für damalige Verhältnisse sehr aufwendig und wahre Spezialeffekte.

EMESTA Containerstellplatz Modell EK10

Bedeutung Werbevideo

Heute zu Zeiten von YouTube sind Produktvideos nichts Besonderes mehr, Aber im Jahr 1990 war die Idee meines Vaters schon etwas Besonderes. Nachdem das Video fertig war, wurde es mehr als 500-mal auf VHS-Kassetten gespielt. Dann wurden potentielle Kunden, vor allem metallverarbeitetende Unternehmen wie Drehereien oder CNC-Werkstätten, angerufen und gefragt, ob Sie einen VHS-Kassenrekorder besitzen. Besaß das Unternehmen einen Videorekorder, wurde ihm ein Exemplar des Videos zugeschickt. Damals wie heute haben sich viele Unternehmen in dem dargestellten Szenario wiedererkannt und konnten verstehen, wie ein EMESTA-Containerstellplatz zu einem effektiven Umweltschutz beitragen kann.

Ich persönliche kenne das Video auch deshalb sehr gut, weil ich es schon als kleiner Junge oft auf Messen abgespielt habe. Heute ist es einfacher, Kunden zu erreichen. Man könnte fast schon sagen, dass sich der Prozess umgekehrt hat. Kunden suchen heute nach Begriffen wie: „Containerstellplatz, Containerwanne, Auffangwanne, Spänecontainer“ und kommen so auf unsere Seite, auf der wir auch kleine Produktvideos zum Containerstellplatz bereitstellen.

Nachdem wir das Original-Mastertape (siehe Bild oben) kürzlich wiedergefunden haben, war es mir sehr wichtig, es zu digitalisieren und bei uns auf die Seite zu stellen. Wie ich es im Vertrieb einsetzen werde, weiß ich noch nicht genau, aber es wird bestimmt öfter vorkommen, dass ich Interessenten auf genau diesen Blogeintrag verweisen werde.

Denn sieht man einmal von dem altem Computer und der nicht mehr ganz zeitgemäßen Kleidung der Darsteller in den Video ab, so ist es heute noch genau so relevant wie vor über 25 Jahren.

 

Erfahrungsbericht Film-Retter

Abschließen möchte ich diesen Blog-Post mit einem kleinen Erfahrungsbericht. Ich glaube, viele Unternehmen werden in ihrem Archiven noch Materialien wie VHS, Betamax oder Fotonegative sowie Dias gelagert haben. Als ich die BetaCAM SP Kassette gefunden hatte, wusste ich zwar, dass dieses System ähnlich wie eine Videokassette funktioniert, aber auch, dass wir kein passendes Wiedergabegerät haben. Einen VHS-Videorekorder hätte ich vielleicht noch auf dem Dachboden gefunden, aber wie schließt man so etwas an einen Laptop an? Deswegen habe ich bei Google nach „Betamax digatilisieren“ gesucht und bin auf die Seite der Film-Retter gestoßen. Die Firma Film-Retter hat sich auf das Digitalisieren all dieser alten Medien spezialisiert, und lustigerweise ist der Hauptsitz nur 15 Minuten von unserer Produktion entfernt. Ich habe das Video also persönlich abgegeben, und vor Ort hatte ich direkt die Gelegenheit zu schauen, ob auf der Kassette auch wirklich das passende Filmmaterial zu finden ist. Das eigentliche Digitalisieren war nach wenigen Tagen erledigt und hat nur 30 € gekostet.

Ich dachte, für den ein oder anderen Leser ist dies vielleicht auch noch eine spannende Erkenntnis und Anreiz, all die anderen alten Daten aus dem Archiv zu holen und zu digitalisieren. Ich wette, in Zukunft werden noch einige weitere Blog-Einträge mit altem Material folgen.

Filmretter DVD neben alter Betamax Kassete